„Besonders in den Sommermonaten steigt die Anzahl an länger anhaltenden und intensiveren Hitzeereignissen in Rheinland-Pfalz und damit auch die Anzahl an hitzebedingten Todesfällen. Mit dem landeseigenen Hitzeaktionsplan wollen wir den Hitzeschutz im Land weiter ausbauen und die Menschen gegenüber den Auswirkungen von extremen Hitzeereignissen sensibilisieren. Damit leistet Rheinland-Pfalz einen Beitrag dazu, kurzfristig bei Hitzewarnungen gut und umfassend zu warnen und zu informieren sowie Verhaltensempfehlungen gerade für vulnerable Gruppen, wie ältere Menschen, Pflegebedürftige, chronisch Kranke, Kleinkinder aber auch Menschen die im Freien tätig sind, zu geben. Gleichzeitig umfasst der Hitzeaktionsplan auch langfristige Strategien zum Schutz vor Hitze wie beispielsweise im Bereich Städtebau“, sagt Gesundheitsminister Clemens Hoch. Der Hitzeaktionsplan bündele verschiedene kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Vorbereitung auf und während extremen Hitzeereignissen, die unter verschiedenen Kernelementen und innerhalb verschiedener Zeithorizonte umgesetzt würden. Der Hitzeaktionsplan von Rheinland-Pfalz sei dabei Orientierung für die Kommunen im Land, so der Minister.
„Wir sind froh, dass die Landesregierung nun Eckpfeiler für die Hitzeschutzkonzepte aufgestellt hat. Das Gesundheitsamt ist bei der Erarbeitung der kommunalen Konzepte gefordert, da dem Schutz der Gesundheit beim Thema Hitze eine übergeordnete Bedeutung zukommt. Mit der Etablierung der Eckpfeiler wird uns ermöglicht, auf den bisher bereits individuell in den von uns betreuten Kommunen durchgeführten Maßnahmen aufzusetzen und Anhaltspunkte für deren Weiterentwicklung zu erhalten. Dieser neue Orientierungsrahmen stellt für uns eine erhebliche Erleichterung bei der Erarbeitung lokal angepasster Lösungen dar“, beton Berit Kohlhase-Griebel, Leiterin des Gesundheitsamtes im Kreis Alzey-Worms.
Der Hitzeaktionsplan gliedert sich in acht Kernelemente:
Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit: Dieses Kernelement spricht Empfehlungen gegenüber der Koordinierung bzw. der Einrichtung von Koordinierungsstellen (zur Einleitung von Maßnahmen, Zusammenarbeit) aus.
Nutzung des Hitzewarnsystems: Dieses Kernelement spricht Empfehlungen über die Nutzung u.a. des Deutschen Wetterdienst aus. Diese bilden die Grundlage eines jeden Hitzeaktionsplans, da auf Basis der Hitzewarnungen und festgelegten Hitzewarnstufen Maßnahmen eingeleitet werden.
Information und Kommunikation: Dieses Kernelement legt die Kommunikation von hitzeassoziierten Gesundheitsinformationen für die Bevölkerung fest. Dazu zählen Kommunikationsinhalte und Kommunikationswege.
Reduzierung von Hitze in Innenräumen: Dieses Kernelement spricht Empfehlungen zu kurz- und mittelfristigen Maßnahmen aus, die zur Reduzierung von Hitze in Gebäuden und Räumen dienen.
Beachtung besonders gefährdeter Menschen: Dieses Kernelement bezieht sich auf vulnerable Bevölkerungsgruppen. Diese Risikogruppen sind bei Hitzeereignissen besonders gefährdet oder schutzbedürftig, weshalb sie bei der Auswahl von Maßnahmen besonders berücksichtigt werden müssen.
Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme: Dieses Kernelement gibt Empfehlungen bezüglich der Entwicklung von Maßnahmenplänen für Einrichtungen, als Vorbereitung und entsprechende Handlungsempfehlungen für Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen.
Langfristige Stadtplanung und Bauwesen: Dieses Kernelement spricht Empfehlungen zu Hitzeschutz Maßnahmen aus, die die Stadt- und Bauplanung betreffen.
Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen: Dieses Kernelement bezieht sich auf die Erfassung und Bewertung von Hitzeereignissen und deren Folgen, damit ggf. eine Nachbesserung und Weiterentwicklung der Maßnahmen veranlasst werden kann.
Der Hitzeaktionsplan steht – neben weiteren wichtigen Informationen – unter www.hitze.rlp.de zur Verfügung.